Der Unterschied zwischen Albträumen und Nachtschrecken
Albträume
Was ist ein Albtraum?
Albträume treten typischerweise ab etwa 2,5 Jahren auf. Die häufigsten Ursachen für Albträume sind die wachsende Fantasie deines Kindes und der Versuch, den ereignisreichen Alltag zu verarbeiten. Diese Phasen können auch mit dem Wegfall von Mittagsschläfchen zusammenhängen und wurden zudem mit Übermüdung in Verbindung gebracht.
Albträume treten häufiger in den leichteren REM-Phasen (Rapid Eye Movement) des Schlafes auf, meistens in der zweiten Nachthälfte (Mitternacht bis 6:00/7:00 Uhr).
Kinder, die einen Albtraum haben, wachen ängstlich, erschrocken oder verängstigt auf. Das Schlüsselwort hier ist „aufwachen“. Ein Albtraum wird dein Kind in den meisten Fällen aus dem Schlaf aufwecken. Es wird in der Lage sein, dir zu sagen, was es erschreckt hat, wie zum Beispiel „Monster unter meinem Bett“.
Normalerweise erinnert sich ein Kind am nächsten Tag an den Albtraum. Es kann ihn entweder nur vage oder sehr lebendig wiedererinnern. Es kann dir erzählen, was im Albtraum passiert ist, oder dir die Handlung schildern und braucht oft zusätzliche Unterstützung, um wieder einzuschlafen.
Wie du helfen kannst
Versuche, dein Kind in seinem eigenen Bett bequem zu halten, anstatt es in dein Bett zu holen.
Sprich tagsüber mit ihm und validiere seine Gefühle, um eventuelle Sorgen oder Ängste zu lindern.
Sprich über mögliche auslösende Ereignisse, die Albträume hervorrufen könnten.
Noch ein Tipp:
Du bist der sichere Ort für dein Kind, und du weißt aus eigener Erfahrung, wie real ein Albtraum sich anfühlen kann. Dein Kind braucht die Bestätigung, dass:
es nur ein schlechter Traum war
er nicht real war
er jetzt vorbei ist
es sicher ist.
Nachtschrecken
Was ist ein Nachtschreck?
Nachtschrecken treten häufig ab 2,5 Jahren auf und kommen eher in den NREM-Schlafphasen vor (also vor Mitternacht). Dein Kind kann plötzlich erschrecken und ängstlich wirken, aber ist nicht wirklich wach. Es kann sich aufsetzen, wild herumzappeln und ist nicht zu beruhigen, schläft jedoch weiter. Nachtschrecken können 15 bis 30 Minuten dauern und treten häufig bei Übermüdung oder einer bevorstehenden Krankheit auf.
Wie du helfen kannst Achte darauf, dass dein Kind während eines Nachtschrecks sicher ist, damit es sich nicht verletzt. Versuche nicht, es zu wecken, da dies es noch mehr erschrecken könnte. Die meisten Kinder wachsen mit der Zeit aus den Nachtschrecken heraus, aber wenn sie häufig auftreten oder du besorgt bist, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Geplantes Wecken – Wenn die Nachtschrecken immer zur gleichen Zeit kommen, wecke dein Kind 15-30 Minuten vorher sanft, um den Zyklus zu unterbrechen.
Geplantes Wecken
Das "geplante Wecken" ist eine Technik, die helfen kann, Nachtschrecken zu verhindern oder ihre Häufigkeit zu verringern. Sie basiert auf dem Verständnis, dass Nachtschrecken häufig in bestimmten Phasen des Schlafzyklus auftreten, oft etwa 1,5 bis 2 Stunden nach dem Einschlafen oder zu einer regelmäßigen Zeit in der Nacht.
Wie funktioniert das geplante Wecken?
Schlafzyklen verstehen: Kinder (und auch Erwachsene) durchlaufen während der Nacht mehrere Schlafzyklen, die aus leichterem und tieferem Schlaf bestehen. Nachtschrecken treten meistens während der tiefen Schlafphasen auf, besonders im Übergang von leichtem zu tiefem Schlaf.
Vorheriges Wecken: Wenn du bemerkst, dass dein Kind regelmäßig zur gleichen Zeit Nachtschrecken hat, kannst du versuchen, es 15-30 Minuten vor der erwarteten Zeit sanft zu wecken. Das Ziel ist, den Schlafzyklus zu stören, sodass dein Kind nicht in die tiefere Schlafphase fällt, in der der Nachtschreck auftritt.
Sanftes Wecken: Wichtig ist, dass du dein Kind sanft weckst, indem du es zum Beispiel kurz an der Schulter berührst oder seinen Namen flüsterst. Es sollte nicht komplett wach werden, sondern nur genug, um den tiefen Schlafzyklus zu unterbrechen. Danach kannst du es wieder schlafen lassen.
Warum hilft das?
Durch das sanfte Wecken verlässt dein Kind die tiefere Schlafphase, und der Übergang zu einer neuen Schlafphase wird gestört, wodurch die Wahrscheinlichkeit verringert wird, dass ein Nachtschreck auftritt. Es ist eine Möglichkeit, den Rhythmus seines Schlafs so zu beeinflussen, dass der Körper nicht in die Phase gerät, in der Nachtschrecken am wahrscheinlichsten sind.
Wann ist es sinnvoll?
Diese Technik funktioniert am besten, wenn du eine regelmäßige Zeit beobachtet hast, zu der die Nachtschrecken auftreten. Zum Beispiel, wenn dein Kind jeden Abend gegen 2 Uhr morgens einen Nachtschreck hat, könntest du es 15-30 Minuten vorher sanft wecken.
Natürlich funktioniert diese Methode nicht bei jedem Kind oder in jeder Situation, aber sie kann eine hilfreiche Strategie sein, wenn du regelmäßig auftretende Nachtschrecken bemerkst.
Das geplante Wecken sollte in der Regel für etwa 1-2 Wochen durchgeführt werden, um zu sehen, ob es eine positive Wirkung auf die Nachtschrecken hat. Es ist wichtig, geduldig zu sein, da es eine Weile dauern kann, bis der Körper deines Kindes auf diese Methode reagiert.
Anpassung: Wenn du nach 1-2 Wochen keine Verbesserung siehst oder die Nachtschrecken weiterhin regelmäßig auftreten, kannst du entweder die Methode weiterhin anwenden oder nach alternativen Lösungen suchen. Manchmal können Nachtschrecken auch durch andere Faktoren wie Stress, Veränderungen im Alltag oder Schlafmuster beeinflusst werden.
Solltest du hierzu noch Fragen haben, lass es mich gerne wissen oder vereinbare ein kostenfreies 15- minütiges Kennenlernen mit mir!